Ruhige Woche in Oschersleben…

Diese Woche hab ich die Luft ein bisschen rausgenommen. Von Montag bis Mittwoch war ich beruflich im Ausland, wodurch mir die Vorbereitung weitestgehend flöten ging. Auf dem Rennkalender stand Oschersleben – eine Strecke, die ich zuvor noch nie gefahren bin. Technisch anspruchsvoll, kurzweilig, und man muss ständig voll fokussiert bleiben.

Trotz der fehlenden Vorbereitung wollte ich ein paar Rennen fahren. Nach einer halben Stunde Training stürzte ich mich ins erste Rennen – und konnte feststellen, dass die Pace der schnellen Leute gar nicht so weit von meinen eigenen Rundenzeiten entfernt war. Das Rennen selbst lief allerdings miserabel: viele Off-Tracks, einmal das Auto verloren – förderlich war das nicht.
Aber die Erkenntnis, gar nicht so weit weg von der Spitze zu sein, war schon mal beruhigend.

Beim zweiten Rennen lief’s dann deutlich besser. Ohne Quali gestartet, fand ich mich schnell auf P7 wieder und fuhr erstmal ruhig an, ohne zu überpacen oder das Auto wegzuschmeißen. Ich konnte mich am Feld vor mir festbeißen und Runde für Runde mehr Druck aufbauen. Beeindruckend, wie sich die Fehler der Vordermänner mit der Zeit einschleichen.

Erfreulich ist, dass mit steigendem SOF (Strength of Field / Fahrerstärke) auch die Qualität des Racecraft zunimmt. Wenn der Vordermann merkt, dass er dem Druck nicht standhalten kann und seine Position ohnehin nicht verteidigen wird, lässt er dich ziehen – besser so, als das Auto zu überfahren und sich rauszudrehen.

Je länger ich mit dem McLaren unterwegs bin, desto besser verstehe ich seine Eigenheiten. Runde für Runde konnte ich meine Pace steigern und einige Positionen gutmachen. P4 stand am Ende auf dem Papier – mit ein oder zwei Runden mehr wäre vielleicht sogar ein Podium drin gewesen. Sei’s drum.

Was mir aktuell noch nicht gefällt, ist, dass ich nicht in den Flow komme und den McLaren so bewegen kann, wie er es verlangt. Es fühlt sich noch nicht wirklich flüssig und schnell an. Ich bin mir sicher, dass ich mit etwas Analyse und gezieltem Coaching locker noch zwei Sekunden rausholen könnte. Aber sei’s drum – ich lasse die Woche auslaufen und konzentriere mich auf die kommenden Aufgaben.


Apropos Coaching…

Ich bin sehr dankbar, dass ich mich mittlerweile einem – ich würde fast sagen – professionellen Team anschließen durfte. Und das sogar ganz offiziell: ein eingetragener, offiziell gelisteter Verein.

Das bringt mir enormen Mehrwert: angefangen bei Hardware-Checks und Software-Abstimmungen bis hin zu Feinheiten im Force Feedback.
Man wird an die Hand genommen – Runden werden analysiert, aufgezeichnet, ausgewertet. Du bekommst direktes Feedback und Verbesserungsvorschläge. Im Prinzip hast du deinen eigenen Renningenieur, der dir hilft, dich kontinuierlich zu steigern.

Vorausgegangen sind gute Gespräche und eine längere Kennenlernphase – jetzt fühlt sich alles deutlich professioneller an. Genau das, was ich wollte: nicht einfach nur fahren, sondern aktiv daran arbeiten, besser und schneller zu werden.

Ich bin überzeugt, dass das im Team deutlich effektiver ist, als alleine vor sich hin zu trainieren. Die Jungs bringen jahrelange Erfahrung mit – davon kann ich nur profitieren. Gleichzeitig will ich mich aber auch einbringen und auf lange Sicht etwas zurückgeben.

Mehr dazu aber später…

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