Ich sage es direkt: Force Feedback allein reicht mir nicht mehr.
Das Lenkrad erzählt zwar schon verdammt viel – aber da geht noch mehr. Vor allem an den Pedalen. Wer einmal gespürt hat, wie das Bremspedal vibriert, wenn ABS einsetzt, oder wie das Gaspedal Feedback gibt, sobald die Reifen durchdrehen – der will das nicht mehr missen.
Genau deshalb habe ich mich irgendwann auf die Suche gemacht: Wie kriege ich Haptik direkt an meine Heusinkveld Ultimate+?
Der Anfang: Motoren von Simracelab
Auf die Idee gebracht haben mich die Jungs von Simracelab.de. Ich höre ihren Podcast echt gerne – da wird SimRacing nicht nur technisch, sondern auch mit Leidenschaft rübergebracht. Darüber bin ich auch auf ihre Vibrationsmotoren gestoßen, die man per Arduino ansteuern und in SimHub einbinden kann.
Also habe ich mir das Set geholt und ausprobiert. Und ganz ehrlich: die Motoren haben gut funktioniert. ABS, Wheelspin, Curbs – all das konnte man spürbar machen und es war ein cooler Einstieg ins Thema Haptik an den Pedalen.

Leider hatte ich persönlich etwas Pech: mein Arduino (CH340-Chip) hat sich relativ schnell verabschiedet, nach einem Tag. Kein Signal mehr, nichts ließ sich flashen. Gleichzeitig war die Kommunikation rund um Rückfragen und Problemlösung nicht ganz so, wie ich es mir gewünscht hätte. Das war schade, denn technisch war die Lösung wirklich gut.
Am Ende habe ich mich entschieden, die Motoren zurückzuschicken. Nicht, weil sie schlecht waren – sondern weil ich gemerkt habe, dass ich lieber auf ein System setze, das für mich noch einfacher und zuverlässiger läuft.
Der nächste Schritt: Simagic Haptic Reaktor P2000
So bin ich bei den Simagic Haptic Reaktoren P2000 gelandet. Die sind speziell fürs SimRacing gebaut, perfekt für die Heusinkveld Ultimate+ geeignet und lassen sich kinderleicht montieren. Ich habe mir Anfangs selbst eine Befestigung gebastelt, auf Etsy gab es aber eine besserpassende Lösung aus dem 3D-Drucker.




Der Unterschied war sofort spürbar: während die kleinen DC-Motoren von Simracelab eher ein gleichmäßiges Vibrieren erzeugt haben, liefern die Simagic-Reaktoren richtig knackige Impulse. Ebenso kann man bei dem Simagicsystem die Hertzanzahl der Motoren einstellen. Bremsen am Limit fühlt sich plötzlich so an, wie es sich anfühlen soll – genauso wie Wheelspin oder das Rattern über die Curbs. Und die Dinger haben richtig Dampf – wenn man es will.
Meine aktuelle Konfiguration
So habe ich es aktuell eingerichtet:
- Bremse: ABS-Feedback → spürbar, wenn’s blockiert
- Gas: Wheelspin → direktes Feedback bei Traktionsverlust
- Curbs: dezentes Rattern beim Überfahren
Gerade in ACC und besonders in iRacing macht das richtig Spaß und hilft auch beim Fahren am Limit. In Le Mans Ultimate (LMU) fehlt noch ein bisschen Feinschliff, ABS geht da noch nicht, bzw. wird noch nicht richtig unterstützt. – aber ich bin mir sicher, das kommt mit Updates.
Fazit: Von Community-DIY zur Profi-Lösung
Mein Fazit nach dieser Reise:
- Simracelab-Motoren → funktionierende, clevere Lösung aus der Community. Für den Einstieg top geeignet, und ich finde es mega, dass SimRacer so etwas auf die Beine stellen. Dass es bei mir mit dem Arduino nicht hingehauen hat, war einfach Pech.
- Simagic P2000 → die Profi-Variante: unkompliziert, zuverlässig, kraftvoll – und genau das, was ich für mein Rig gesucht habe.
Am Ende war der Wechsel für mich persönlich die richtige Entscheidung. Aber ohne den Abstecher über Simracelab wäre ich vielleicht gar nicht so schnell bei Haptik an den Pedalen gelandet. Und ganz ehrlich: allein über ihren Podcast habe ich schon so viele Ideen fürs SimRig bekommen, dass es sich so oder so gelohnt hat.