Jeder SimRacer kennt sie – diese Phasen, in denen einfach nichts mehr geht. Bei mir war’s zuletzt genau so: Ich war festgefahren. Trotz intensiver Sessions und Setup-Feintuning kam ich einfach nicht mehr unter die 2:19 auf Spa. Und das, obwohl ich vorher bereits deutlich schneller war. Die Rundenzeiten stagnierten, der Frust wuchs, und ich begann, an mir selbst zu zweifeln.

Ich hatte zwischenzeitlich den 3DRAP-Mod im Einsatz, in der Hoffnung, noch feiner dosieren zu können, noch mehr Gefühl in der Bremse zu bekommen. Anfangs fühlte es sich auch solide an – doch je länger ich fuhr, desto mehr merkte ich: Irgendwas passt nicht. Ich war entweder zu aggressiv am Limit – oder viel zu vorsichtig. Es fehlte mir das Vertrauen. Vor allem in Schlüsselsektoren wie dem Anbremsen nach Kemmel oder Bus Stop war ich einfach zu inkonstant.
Und je mehr ich nicht an meine gewohnten Zeiten herankam, desto verkopfter wurde alles. Statt intuitiv zu fahren, zerlegte ich jede Kurve im Kopf. Statt fließen zu lassen, suchte ich das Problem in jedem Meter. Ich war nicht mehr im Flow – ich war im Tunnel. Im falschen.
Ich hab mir die Replays angesehen, Sektorzeiten verglichen, alles analysiert – aber am Ende war es weniger eine Frage der Daten, sondern des Gefühls. Und genau das war nicht mehr da.
Also habe ich konsequent gehandelt und bin zurück aufs Break Performance Kit. Nicht weil es objektiv „besser“ ist, sondern weil es sich für mich besser anfühlt. Fester Druckpunkt, mehr Widerstand, klares Feedback. Ich wusste sofort wieder, was Sache ist.

Aber damit war es natürlich nicht getan. Ich musste wieder bei Null anfangen: BRF neu justieren (deutlich tiefer als vorher!), Vorspannung anpassen, Deadzone fein abstimmen. Die ersten Runden fühlten sich ungewohnt an – aber dann klickte es. Ich fand wieder Rhythmus. Vertrauen. Konstanz.
Und was fast noch wichtiger war: Ich hörte auf, zu viel zu denken. Ich fuhr wieder. Instinktiv. Mit Gefühl. Nicht mehr mit Brechstange, sondern mit Präzision.
Dann kam sie wieder: die 2:18er-Zeiten. Keine Wundertat, kein Setup-Trick, sondern einfach harte Arbeit, Feingefühl – und ein klarer Kopf.

Was ich aus dieser Phase mitnehme?
➡️ Du brauchst nicht immer etwas Neues – manchmal musst du nur zurück zu dem, was für dich funktioniert.
➡️ Ein Plateau ist kein Rückschritt, sondern Teil des Prozesses.
➡️ Technik hilft – aber Gefühl gewinnt.
➡️ Weniger Nachdenken, mehr Fahren. Klingt simpel. Ist es auch.
Ich bin zurück im Game. Und ich hab wieder richtig Bock.